Die Affenkapelle ist eine der skurrilsten Klassiker des Meissener Barocks.
Affenkapelle
Die unterschiedlichen Affen der Kapelle werden in den Arbeitsberichten Johann Joachim Kaendlers in der Zeit von 1749 und 1766 erwähnt. Bereits 1753 gestaltete Kaendler ein Ensemble musizierender Affenfiguren in farbenfroher Kleidung mit affektiert wirkendem Ausdruck, die er in Zusammenarbeit mit Peter Reinicke um 1765/1766 nochmals überarbeitete.
1999 wählte die Meissener Manufaktur den eindrucksvollen Dirigenten samt Notenpult sowie Baßgeiger, Flötist, Geiger und Sängerin für die Jahundertkollektion aus, um ein drolliges Affenquintett zusammenzustellen. Mit großen Gesten vom Kapellmeister aufgefordert, geben die vier Musiker ihr Bestes. Apart ist ihre besondere Art der Staffage, die an die sächsischen Landesfarben erinnern: Weiß und Grün.
Darstellungen von Tieren mit menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen erfreuten sich, nicht zuletzt wegen des großen Interesses an Fabeldichtungen im 18. Jahrhundert größter Beliebtheit.
Bis heute stellt Kändlers große Affenkapelle einen der skurrilsten Meissener Klassiker dar und wurde von anderen Manufakturen mehrfach kopiert.
Oft reicht ein ganzes Sammlerleben kaum, um einen kompletten Satz der Affenkapelle zusammenzutragen.
Die Ursachen, die zur Gestaltung der ‚Affenkapelle‘ führten, liegen offensichtlich im geistig-kulturellen Umbruchmilieu der damaligen Zeit begründet, das bereits wesentlich vom progressiven Gedankengut der Aufklärungsbewegung geprägt war.
